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Patagonia NetPlus - Der Stoff aus dem Ozean

Durch den mutigen Schritt von Patagonia wird eine der schädlichsten Formen der Plastikverschmutzung unserer Weltmeere um einem kleinen Teil verringert. Dadurch ist es möglich, dass das Hauptmaterial mehrerer strapazierfähigen und teilweise warmen Jacken, Tights, Shorts oder Kappenschilder zum ersten Mal überhaupt aus recycelten ausgedienten Fischernetzen besteht.

Patagonia unterstützt Bureo mit eigenem Umweltfonds

Meerestiere verfangen sich immer häufiger im herumtreibenden Plastikmüll. Auch sogenannte Geisternetze, herrenlose Fischernetze, sind für den qualvollen Tod vieler Meeresbewohner verantwortlich. Sie machen laut WWF Deutschland 30-50 Prozent des Plastiks im Meer aus. Jetzt kommt Patagonia, genauer Bureo, ins Spiel. Das innovative Unternehmen aus Chile wandelt ausrangierte Fischernetze in recycelte Produkte um. Patagonia unterstützt Bureo durch ihren eigenen Umweltfonds "Tin Shed Ventures" seit 2016 und verwendet deren NetPlus® Material mittlerweile in diversen Produkten. Mehr Infos über Bureo.

Second Life durch Recycling von Fischernetzen

Patagonia, der Öko-Pionier der Outdoor-Branche, geht mit der Verwendung von NetPlus® beim Thema Nachhaltigkeit wieder einen entscheidenden Schritt weiter. Die von Bureo bei Fischereigemeinschaften in Südamerika aufgekauften, ausrangierten Fischernetze werden in einem speziellen Recyclingverfahren zu einem neuen Obermaterial verarbeitet und von Patagonia anschließend für die NetPlus Kollektion verwendet. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der Plastikverschmutzung in den Weltmeeren. Fischernetze bekommen so ein zweites Leben als Teil von langlebiger Outdoorbekleidung geschenkt. Beispielsweise als Mützenschild oder multifunktionale Shorts.

Ein neuer Anfang für ausrangierte Fischernetze

Plastikmüll macht 75% der Müllmenge im Meer aus

Die Verschmutzung der Ozeane, das größte Ökosystem der Erde, durch Plastik ist aktuell eines der größten Umweltprobleme weltweit. Schuld daran ist meistens eine schlechte Abfallwirtschaft und eine nicht funktionierende Kreislaufwirtschaft. Auch Deutschland ist zu einem gewissen Teil dafür verantwortlich. Aber in Deutschland werden die Sammel- und Recyclingsysteme über eine Lizenzabgabe auf Verpackungen finanziert und dadurch ein großer Teil des Plastikmülls wieder der Kreislaufwirtschaft zugeführt. Wegen Strömung und Wind schwimmt mittlerweile in jedem Quadratkilometer der Weltmeere Plastikmüll. Auch in den Meeren vor Deutschland. Der Anteil Plastik am Gesamtmüll im Meer, geschätzt zwischen 100 und 142 Millionen Tonnen, beträgt 75% und jährlich kommen bis zu 10 (Umweltbundesamt) bzw. 12,7 (WWF Deutschland) Millionen Tonnen hinzu. Bis das Plastik sich komplett zersetzt, dauert es mehrere Hundert, ja sogar Tausende von Jahren.

Menschen sammeln Müll am Strand
Photo by Brian Yurasits on Unsplash

Plastikpartikel werden lediglich mit der Zeit kleiner. Unter einer Größe von 5mm werden sie Mikroplastik genannt. Daran sterben Meerestiere oft qualvoll. Mikroplastik mit all seinen Schadstoffen kann über die Nahrungskette so auch in den menschlichen Körper gelangen, da es Fische als vermeintliche Nahrung aufnehmen. Mikroplastik gelangt beispielsweise über den Reifenabrieb oder beim Waschen von Kunstfasern (z.B. Polyester), meist über Flüsse, in die Meere. Daher empfehlen wir den Guppyfriend Waschbeutel zu benutzen, der die Fasern beim Waschen schont und abgebrochene Plastikfasern zurückhält.

(Quelle: wwf.de & umweltbundesamt.de)

Visuelle Darstellung der Vermüllung unserer Ozeane mit Plastik

Der "Global Plastic Navigator" des WWF Deutschland macht das Ausmaß der Plastikvermüllung unserer Weltmeere visuell auf der Weltkarte sichtbar.

WWF Global Plastic Navigator
Screenshot von https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/unsere-ozeane-versinken-im-plastikmuell/global-plastic-navigator (2022)

Warum unterstützt Patagonia das NetPlus Projekt von Bureo?

Die Weltmeere ersticken buchstäblich in Plastik. Einwegartikel machen den größten Anteil der Plastikmenge aus, die jedes Jahr im Meer landet. Ausrangierte Fischernetze sind besonders schädlich für die maritimen Lebensräume. Schätzungsweise sterben oder verletzen sich schwer jedes Jahr mehr als 650.000 Meerestiere, nachdem sie sich in Fischernetzen verfangen hatten.

Plastikmüll und Fischernetz aus dem Meer am Strand
Photo by Angela Compagnon on Unsplash

Abgenutzte Fischernetze werden oft direkt im Meer entsorgt, weil es keine geeignete Entsorgung gibt. Bureo sammelt in Fischerdörfern in Südamerika die ausrangierten Netze ein. In Chile werden die Netze sortiert, gereinigt und zerkleinert. Anschließend werden sie zu 100% recycelten Nylonpellets (NetPlus) verarbeitet. Ein zu 100% rückverfolgbares Recyclingmaterial. Daraus können dann geformte Kunststoffprodukte, Komponenten oder Fasern hergestellt werden. NetPlus ist für Unternehmen eine nachhaltige Alternative zu unbehandelten Kunststoffen.

Bureo sorgt mit dem NetPlus Projekt dafür, dass jedes Jahr Hunderte von Tonnen ausrangierter Netze nicht im Meer landen und bessert das Einkommen der lokalen Fischer auf.

Ein Beitrag für plastikfreie Ozeane

Wenn ausrangierte, ausgediente Fischernetze recycelt werden, landen diese erst gar nicht in den Weltmeeren und es reduziert den Bedarf an neuem Plastik.

Insgesamt etwa 150 Tonnen Plastikmüll verarbeitet

Nur durch das Recycling von Fischernetzen in Kappen-Schilder, tragen Patagonia und Bureo dazu bei, dass jährlich mehr als 35 Tonnen Plastikabfälle nicht in die Weltmeere gelangen.

Patagonia Live Simply Guitar Funfarer Cap
© Patagonia
Patagonia Cap mit NetPlus Mützenschild

 

Was sind die nächsten Schritte von Patagonia?

Patagonia wird die Verwendung NetPlus Recycling-Nylon auf immer mehr Produkte ausweiten.

Die einzelnen Schritte, wie ausrangierte Fischernetze zu Jacken werden

Sammeln

Der Partner von Patagonia Bureo sammelt die umweltschädlichen Fischernetze von lokalen Fischern vor der Küste Südamerikas ein. In weiteren Arbeitsschritten werden sie zu NetPlus®-Material verarbeitet. Ein wichtiger Schritt zum Schutz der maritimen Tier- und Pflanzenwelt. Zusätzlich werden die lokalen Fischergemeinschaften durch finanzielle Anreize mit einer Möglichkeit der Entsorgung unterstützt.

Schreddern

Nach dem Sammeln werden die ausgedienten Fischernetze sortiert, gereinigt, zerkleinert und für den Transport vorbereitet.

Schmelzen

Die aufbereiteten Netze werden durch einen Schmelzprozess bei dem Zulieferer Aquafil aus Ljubljana in Slovenien recycelt und zu NetPlus®-Garn verarbeitet.

Weben

Das NetPlus®-Garn wird im nächsten Schritt zu Stoffen verwoben und für das Hauptmaterial der Patagonia Jacken der NetPlus Kollektion verwendet.

Tragen

Der letzte Schritt vom ausrangierten Fischernetz zum Recycling-Produkt. Bestimmt für die Deponie und jetzt ein Second Life Produkt für die Ewigkeit. Wear it, love it and pass it on.

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