Was ist ein Tourenski?
Tourenski sind Ski zum Skitourengehen und kommen bei einer Skitour zum Einsatz. Die Länge der Tourenski ist bei gleicher Körpergröße gegenüber einem Alpinski etwas kürzer. Die Breite der Ski variiert je nach Skitourenart. Umso stärker der Fokus auf dem Aufstieg oder noch mehr auf Skitouren-Wettkämpfen liegt, desto schmaler sind die Tourenski im Bindungsbereich. Hingegen werden abfahrtsorientierte Tourenski bis hin zu Freetouren Ski immer breiter. Auch die Taillierung der Tourenski hat immer weiter zugenommen. Grundlegend sind Tourenski leichter und weicher als ein Alpinski. Meist durch einen dünneren Holzkern aus leichterem Holz. Das ist vorrangig ein Vorteil im Aufstieg.
Viele Hersteller bieten ihre Produkte bereits im Skitouren-Set, bestehend aus Tourenski, Skitourenbindung und Skitourenfelle an. Wir bei Condition Steigenberger haben Tourenski der Marken DYNAFIT, FISCHER, KÄSTLE, SKI TRAB und VÖLKL im Sortiment.
Welche Tourenski Arten gibt es?
Tourenski ist nicht gleich Tourenski. Es gibt unterschiedliche Tourenski-Arten für verschiedene alpine Einsatzzwecke. Entscheidend ist, ob die Abfahrt, der Aufstieg oder beides gleichermaßen der Schwerpunkt Deiner Skitouren ist. Die drei Hauptkategorien der Tourenskieinteilung sind abfahrtsorientierte, aufstiegsorientierte und Allround Tourenski. Jede von ihnen hat ganz eigene Fahreigenschaften. Als Orientierung für die richtige Skilänge kann man die eigene Körpergröße minus 10cm annehmen.
Die einzenen Tourenski-Typen
Tourenskityp | Tourencharakter | Skibreite (mm) | Skigewicht (g) |
Wettkampf-Tourenski | aufstiegsorientiert | ca. 65 | 650-800 |
Aufstiegsorientierter Tourenski | aufstiegsorientiert | 72-82 | 800-1100 |
Allround-Tourenski | aufstiegs- und abfahrtsorientiert | 82-85 | 1200-1400 |
Abfahrtsorientierter Tourenski | abfahrtsorientiert | ab 95 | 1300-1600 |
Freeride-Tourenski | abfahrtsorientiert | über 110 | bis etwa 2000 |
Skispitzen Tourenski vs. Alpinski
Die Skispitzen der Tourenski haben unterschiedliche Ausprägungen. Je nach Anforderung und Einsatzgebiet. Die Tourenski-Skispitzen sind etwas höher ausgewölbt als bei Alpinski. Gegen ein Abtauchen der Skispitze abseits präparierter Skipisten braucht es eine aufgewölbte Spitze. In Verbindung mit einem geringeren Gewicht und größerer Breite der Tourenski lässt es sich gut durch den Tiefschnee fahren.
Rockerkonstruktion vs. klassische Skigeometrie
Auch im Tourenskibereich hat sich die Rocker-Konstruktion (Auflagepunkt der Ski auf Bindungsbereich reduziert) mit einer negativen Vorspannung durchgesetzt. Entweder als Full Rocker vorne und hinten aufgebogen oder als Tip oder Tail Rocker (nur die Skispitze oder nur das Skiende sind aufgeborgen). Drehen und Aufschwimmen der Ski im Schnee wird dadurch begünstigt. Hingegen sorgt die klassische Skigeometrie mit einer positiven Vorspannung bei Belastung, mit komplettem Kantenkontakt zum Schnee, für mehr Stabilität bei schnellen Abfahrten und bei härteren Schneebedingungen.
Geometrievergleich: Rocker vs. klassischer Tourenski
Welches Material wird bei Tourenski verwendet?
Für ein geringes Gewicht werden bei der Tourenskikonstruktion leichte Materialien verwendet. Beim Skikern setzen die Hersteller auf leichte Hölzer wie Paulownia, Esche oder Balsa-Holz. Alternativ auch auf Glasfaser und Titanal. Um die Steifigkeit der Tourenski in der Längsachse zu erhöhen, wird um den Skikern oftmals eine Carbonstruktur verbaut. Das macht den Ski etwas schwerer, aber auch fahrstabiler. Ein leichter Tourenski mit geringer Torsion hat Nachteile in der Abfahrt.
Möglicher Aufbau eines Tourenski (Quelle: Dynafit.com)
Welcher Tourenski ist der richtige?
Der richtige Tourenski passt zu Dir und deinen Skitouren-Vorlieben und ist maßgeblich für eine gelungene Skitour verantwortlich. Er ist der ständige Begleiter auf den du dich verlassen können musst. Den perfekten Tourenski für Dich zu finden ist allerdings nicht so einfach. Eine große Auswahl macht es gerade für Einsteiger nicht unbedingt leicht, ein passendes Tourenski-Modell zu finden. Eigenschaften wie das Fahrverhalten, die Skibreite, die Bauweise und die Form der Ski sind entscheidend und bei jedem Modell anders.
Steigst Du lange und viel auf, dann solltest Du dich für leichte Tourenski, als Skitouren-Wettkämpfer für Tourenrennski entscheiden. Liegt der Fokus auf der Abfahrt, sind breite, abfahrtsorientierte oder Allround Tourenski die beste Wahl.
Wir empfehlen Tourenski vor dem Kauf zu testen und Dich im Fachhandel beraten zu lassen. Anfänger sollten einen Skitourenkurs besuchen, der Wissen zu den Themen Tourenplanung, Beurteilung der Lawinensituation, LVS-Suche und Aufstiegstechniken vermittelt.
Welche zusätzliche Tourenski-Ausrüstung für den Aufstieg?
Mit einem Tourenski alleine ist noch keine Skitour möglich. Für den Aufstieg werden Skifelle auf die Lauffläche, den Skibelag, geklebt oder gespannt. Damit die Tourenfelle nicht verrutschen, werden sie an Vorkehrungen der Skispitze und Skiende befestigt. Ohne Skitourenbindung geht es auch nicht. Damit ist erst ein Gehen möglich. Sie hat ähnliche Sicherheitsmechanismen wie eine Alpin-Skibindung, erlaubt aber wahlweise ein freies Anheben der Ferse beim Aufstieg oder eine Fixierung in der Abfahrtstellung.
In die Tourenbindung integrierte oder gesondert mitzuführende Steighilfen erlauben die Anpassung an steilere Neigungswinkel der Steigspur durch die Veränderung der Höhe der Fersenauflage. Wegen der begrenzten Wirksamkeit von Skistoppern im Tiefschnee oder auf steilen Harschflächen kommen oft Fangriemen zum Einsatz, die bei einem Sturz den Verlust der Ski verhindern. Durch Steigfelle und Tourenbindung ist es möglich, den Ski in einer natürlichen Gehbewegung mit geringem Widerstand nach vorne zu schieben, ohne dass dieser beim nächsten Abdruck wieder hangabwärts zurückrutscht. Auf besonders hartem, sogenannten Harsch- oder eisigem Schnee, kommen Harscheisen als Aufstiegshilfen zum Einsatz. Dieses krallenähnliche Zubehör wird in die Skitourenbindung montiert und krallt sich, für zusätzlichen Halt, beim Auftreten links und rechts der Ski in den Schnee. Bei anschließender Entlastung, durch Anheben der Ferse, werden die Harscheisen wieder mit angehoben.
Tourenbindung Dynafit Speed Radical mit Fangriemen © Dynafit.com | Dynafit Harscheisen 100mm © Dynafit.com | Skifell Ski Trab © Skitrab.com |
Was muss vor der ersten Skitour beachtet werden?
Wenn Du noch nie auf Tourenski gestanden hast und keine Skitouren-Erfahrung hast, solltest Du deine ersten Skitouren auf keinen Fall alleine unternehmen. Für den Anfang empfehlen wir Dir, die Skitourenausrüstung auszuleihen, um herauszufinden, ob Dir der Sport Spaß macht. Schließe Dich anfangs einem erfahrenen Bergführer oder Skitourengeher an, der das Gelände gut kennt und Dir eine gute Einweisung in das Skitourengehen geben kann.
Ein guter Einstieg, um sich mit der Skitourenausrüstung vertraut zu machen, sind Pistenskitouren. Aber Vorsicht, sie sind nicht in jedem Skigebiet erlaubt. Informiere Dich also vorher. Bei Pistenskitouren bewegst Du dich in relativ sicherem Gelände, wenn Du die Pistenregeln einhältst und am Pistenrand aufsteigst. So kommst Du dir auch nicht mit Pistenskifahrern in die Quere. Wichtig ist, dass Du dich in jeder Geländeneigung sicher bewegen kannst. Sowohl im Aufstieg wie in der Abfahrt. Die Spitzkehrentechnik muss für einen Aufstieg im steilen Gelände ebenso sitzen, wie das sichere Skifahren im offenen Gelände und jeder Hangneigung.
Es ist überlebenswichtig zu wissen, wie Du dich in bestimmten Situationen im offenen Gelände verhältst und die Lawinen-Sicherheitsausrüstung im Notfall richtig einsetzt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil alpines Gelände häufig unberechenbar sein kann.