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Tourenbindung

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Was ist eine Tourenbindung?

Die Tourenbindung ist neben den Tourenski, zusammen mit den Tourenfellen, der wichtigste Bestandteil der Skitouren-Ausrüstung. Die Bindung sollte sowohl komfortabel im Aufstieg und einfach zu bedienen sein als auch möglichst viel Sicherheit bei der Abfahrt bieten. Freeriden, klassisches Skitourengehen oder möglichst schnell den Berg hinauf? Deine Skitouren-Vorlieben bestimmen die Wahl der Tourenbindung. Auf dieser Grundlage wird auch das geeignete Tourenski-Modell ausgewählt.

Am Markt haben sich zwei Bindungssysteme durchgesetzt: Die Rahmen- und die Pin-Bindung. Letztgenannte ist mittlerweile, mit über 70% Marktanteil, die dominierende Bindung im Skitourenbereich. Ein drittes Bindungssystem ist die Hybrid-Bindung. Eine Mischung aus den beiden erstgenannten Systemen Rahmen- und Pin-Bindung. Die drei Bindungssysteme unterscheiden sich grundlegend im Aufbau. Vor- und Nachteile gibt es auf allen Seiten. Innerhalb eines Bindungssystems sind die einzelnen Bindungsmodelle alle ähnlich konstruiert.

Jedes Bindungssystem bestehen aus einem Vorder- und Hinterbacken. Nur bei der Rahmenbindung sind diese beiden Komponenten auf einem, in seiner Länge verstellbaren, Trittgestell mit Skibremse montiert. Der Hinterbacken ist bei jedem Bindungssystem mehrheitlich mit einer Steighilfe ausgestattet. Damit wird die Ferse bei Bedarf horizontal angehoben und der Gehkomfort im steileren Gelände erhöht. Vor der Abfahrt wird die Bindung auch im Fersenbereich fixiert. Ähnlich wie in einer normalen Abfahrtsbindung. Gerade bei einer Bindung zum Skitourengehen ist es sehr wichtig, auf Qualität zu achten, da diese mit Sicherheit und Komfort einhergeht.

Wie funktioniert eine Tourenbindung für Tourenski?

Tourenbindungen unterscheiden sich von klassischen Skibindungen durch den Gehmechanismus. Der Tourenskischuh ist beim Aufstieg in einer Pin-Bindung und Hybrid-Bindung nur mit der Schuhspitze am Vorderbacken der Skitourenbindung fixiert. Während in einer Rahmenbindung der Tourenskischuh, ähnlich wie bei einer Alpin-Skibindung, im Vorder- und Hinterbacken auf einem Rahmen fixiert ist. Bei der Pin-Bindung ist die Ferse, bei der Rahmenbindung der hintere Teil vertikal frei beweglich, um das Gehen zu ermöglichen. Vor der Abfahrt wird die Ferse oder der Rahmen fixiert. Dadurch wird die Tourenbindung in ihrer Funktion zu einer normalen Skibindung.

Die Pin-Bindung wurde in den 80er Jahren vom Tiroler Tüftler Fritz Barthel entwickelt. Die Hauptidee war, das Gewicht der Bindung zu reduzieren. Dynafit hat sich diese Erfindung patentieren lassen. Mittlerweile sind zertifizierte Dynafit-Inserts in mehr als 90 Prozent aller Tourenskischuhe verbaut. Eine Tourenskibindung verfügt heutzutage über verstellbare Steighilfen zur Anpassung an das Geländeprofil plus Fangriemen oder Skistopper. Für besonders harten Schnee, Harsch oder eisige Flächen haben die Tourenbindungen für den Aufstieg eine Vorrichtung zur Befestigung von Harscheisen, die mit ihren Krallen für zusätzlichen Halt und Sicherheit gegen ein Abrutschen sorgen. Bei Bedarf werden die Harscheisen in der Bindung montiert und vor der Abfahrt wieder entfernt.

Harscheisen
Dynafit Harscheisen 90mm © Dynafit.com

Worauf beim Kauf einer Tourenbindung achten?

Bei Auswahl und Kauf einer Tourenbindung ist es wichtig, den eigenen Anforderungen an die Skitour entsprechend, eine sinnvolle Balance zwischen Stabilität und Gewicht, eine einfache Bedienbarkeit und eine gute Kraftübertragung bei Abfahrten zu wählen. Entscheidend für das Gewicht einer Skitourenbindung ist das verwendete Material. Qualitativ hochwertige Tourenbindungen bestehen aus einer Kombination leichter Kunststoffe, Carbon oder Aluminimum und Edelstahl an den Belastungsstellen.

Steighilfen dienen dazu, die Tourenbindung beim Aufstieg an die Hangneigung anzupassen. Oft 3-stufig, zumindest aber 2-stufig. Die Bedienung der Steighilfe sollte unkompliziert per Hand oder Skitourenstock erledigt werden können.

Die Auswahl der optimalen Tourenbindung wird maßgeblich durch Fahrstil, Gewicht und Größe des Skitourengehers bestimmt. Je höher das Gewicht und je radikaler der Fahrstil ist, desto höher sollte der Z-Wert der Tourenbindung sein. Der maximale Auslösewert der Tourenbindung. Ein hoher Z-Wert bedeutet eine späte Auslösung der Skitourenbindung.

Was ist die beste Tourenbindung?

Die Rahmenbindung hat wie eine Alpinbindung einen Vorder- und Hinterbacken. Die ersten Rahmenbindungen gab es in den frühen 1970er Jahren. Der Tourenskischuh wird, wie bei einer klassischen Alpin-Skibindung, am Skischuhrand in der Bindung fixiert. Zum Tourengehen wird die Fixierung am Hinterbacken gelöst und der Rahmen mit den darauf montierten Vorder- und Hinterbacken bei jedem Schritt mit dem Schuh angehoben. Das macht die Bindung schwerer als eine Pin-Bindung. In Puncto Komfort und Sicherheit sind die Rahmenbindungen mit klassischen Skibindungen vergleichbar. Das Ein- und Aussteigen funktioniert wie bei einer Alpinbindung. Die Rahmenbindungen sind im Freeride Bereich sehr beliebt, da sie eine exakte Kraftübertragung ermöglichen. Ein weiterer Aspekt, der beim Freeriden aber auch beim Tourengehen für eine Rahmenbindung spricht, ist die exakte Einstellbarkeit des Z-Wertes gegen Fehlauslösungen im Gelände. Für eine bessere Kraftverteilung bei breiten Freeride-Skier sind die Rahmenbindungen besser geeignet, als die Pin Bindungen. Das Verstellen der Steighilfe und der Wechsel zwischen Geh- und Skimodus ist komfortabler als bei einer Pin-Bindung.

Pin-Bindungen laufen den Rahmenbindungen im klassischen Tourenbereich immer mehr den Rang ab. Die Vorteile beim Gehen sind das geringe Gewicht und der günstige Drehpunkt. Auch die niedrige Standhöhe sehen viele Tourengeher als ein Vorteil. Bisher waren Stabilität, Komfort, Kraftübertragung und Sicherheit die Vorteile der Rahmenbindungen. Aber auch hier holt die Pin-Bindung immer mehr auf. Der Komfort der rahmenlosen Pin-Tourenskibindung wurde durch technische Weiterentwicklung stetig verbessert. Alles dreht sich um die sogenannten Inserts. Bei einer Pin-Bindung ist der Tourenskischuh mithilfe spezieller Inserts an zwei Metallstiften am Vorderbacken fixiert. Für den Aufstieg gibt es verschiedene Systeme der Hersteller. Entweder der Hinterbacken wird weggedreht, weggeklappt, oder weggeschoben. Der Skischuh ist nur vorne fixiert. Das spart Energie beim Aufstieg. Mittlerweile gibt es auch sehr gute abfahrtsorientierte Pinbindungen mit einer deutlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards. Aufstiegsorientierte Tourengeher schwören aufgrund des geringen Gewichts auf Pinbindungen. Selbst Pin-Bindungen mit einem Gewicht von weniger als 200 Gramm bieten eine gute Stabilität. Für die Gewichts-Freaks gibt es sowieso keine Alternative zur Pin-Bindung.

Eine Mischform beider Bindungssysteme ist die Hybrid-Bindung. Sie hat einen Vorderbacken mit Pins und einen Hinterbacken, ähnlich einer Alpinskibindung, allerdings mit Steighilfen.

Pin-Bindung Dynafit ST Rotation 7
Dynafit Pin-Bindung

Tourenbindung mit Skistopper oder Fangriemen?

Unter dem Gesichtspunkt der eigenen Sicherheit und der anderer Tourengeher oder Skifahrer muss der Tourenski nach einem Auslösen der Bindung durch einen Sturz gestoppt werden. Dies kann durch Fangriemen oder Skistopper erfolgen. Aber was ist besser? Fangriemen oder Skistopper?

Fangriemen haben ein Gewichtsvorteil gegenüber Skistopper. Die Nachteile dürfen aber nicht ignoriert werden. Dies betrifft vor allem die Sicherheit. Bei einem Sturz wird der Tourenski durch den Fangriemen zwar festgehalten, hängt aber weiterhin am Bein des Tourengehers. Dies impliziert ein weiteres Verletzungsrisiko. Denn durch den Anker-Effekt könnte der Tourengeher bei einem Lawinenunfall nach unten gezogen werden.

Tourenbindung Fangriemen
Dynafit Guide Leash Fangriemen

Skistopper haben im Hinblick auf Komfort den Vorteil, der Tourenski kann sicher auf dem Schnee abgelegt werden ohne dass er sich alleine auf den Weg Richtung Tal macht. Dies kann bei Tourenski mit Fangriemen, aufgrund unachtsam abgelegter Ski, durchaus passieren.

Skistopper
Skistopper

Was ist nun die bessere Variante? Für die meisten Tourengeher ist sicherlich der Skistopper die sichere Variante. Für die Profis und Gewichtsfetischisten unter den Skitourengehern fällt die Wahl eher auf Fangriemen.

Der Einsatzbereich einer Rahmenbindung für Tourenski

Die Rahmenbindung eignet sich bei schwerpunktmäßiger Skigebietsnutzung mit nur gelegentlichen Aufstiegen und bei kurzen bis mittellangen Aufstiegen mit langen Abfahrten. Solltest Du, aufgrund von Fußproblemen, spezielle Schuhe benötigen, sind Rahmenbindungen auch dafür eine gute Wahl.

Der Einsatzbereich einer Pin-Bindung für Tourenski

Pin-Bindungen sind besonders für längere Skitouren mit vielen Höhenmetern und für Skitouren, die auf Aufstiegsgeschwindigkeit ausgelegt sind, geeignet. Bei diesen beiden Skitourenarten ist die Gewichtsfrage gewichtiger. Daher fällt die Wahl tendenziell auf eine Pin-Bindung.

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